
Remstalradweg: Dauerhafte Sperrung sorgt für Empörung und Unsicherheit
01.09.2025 – Der Remstalradweg bleibt dauerhaft gesperrt. Ein in den Boden einbetoniertes Absperrgitter weckt Empörung – Stadt und Land prüfen Alternativen, doch Lösungen bleiben ungewiss.
Seit dem Hochwasser im Juni 2024 ist ein Abschnitt des Remstalradwegs zwischen Waiblingen-Hohenacker und Neckarrems dauerhaft gesperrt. Kürzlich hat die Stadt Waiblingen den Weg mit einem rund zwei Meter hohen, in den Boden einbetonierten Zaun endgültig unpassierbar gemacht. Ein deutliches Schild mit der Aufschrift „Lebensgefahr“ weist auf die Sperrzone hin, Baumstämme blockieren zusätzlich Wegezugänge. stuttgarter-zeitung.de
Diese drastische Maßnahme folgt darauf, dass mobile Hinweisschilder ignoriert wurden und die Situation weiterhin gefährlich blieb. Radfahrer*innen zeigen sich empört: „Das nervt mich kolossal“, sagte ein örtlicher Nutzer und betonte die Bedeutung des Weges als beliebtestes Stück der Route. stuttgarter-zeitung.de
Auch der ADFC Rems-Murr äußert deutliche Kritik. Andreas Schwager, politischer Sprecher, stellt fest: „Der Remstalradweg ist unter Familien mit Kleinkindern sehr beliebt […] Das ist für den Radverkehr ein sehr schwerer Verlust.“ Er beschreibt vier abschnittsweise Schäden von je etwa zehn Metern Länge und warnt, dass die Sperrung Radfahrende zwingt, Strecken zu meiden, wo sie sich gefährdet fühlen. stuttgarter-zeitung.de
Während Stadt und Land Alternativrouten prüfen, stoßen diese auf Herausforderungen: Derartige Umleitungen sind meist steil, für E-Bikerinnen machbar, für Radlerinnen ohne Unterstützung jedoch anstrengend. stuttgarter-zeitung.de
Zudem wird angezweifelt, dass eine Sanierung möglich wäre – nicht nur aus technischen oder finanziellen Gründen, sondern auch wegen Schutzauflagen in den betroffenen Bereichen, wie vergangene Artikel bereits dargelegt haben. stuttgarter-zeitung.destuttgarter-nachrichten.de
ADFC-Stellungnahme – Forderungen für die kurzfristige Entlastung:
- Temporäre Holzstege oder modulare Bauweisen sollten geprüft werden. Diese könnten dynamische Bodenverhältnisse überbrücken und bei Hochwasser anpassbar bleiben. stuttgarter-zeitung.de
- Provisorische und sichere Umleitungen sollten zügig ausgeschildert werden – idealerweise so, dass auch ohne E-Bike die Strecke bewältigbar ist.
- Langfristige Planung: Ein durchgängiges, sicheres und attraktives Radverbindungskonzept ist dringend nötig, um den Verlust des Radwegs in Zukunft auszugleichen.
Der ADFC Rems-Murr fordert, dass die Stadtverwaltung nicht nur an die Haftungssorgen denkt, sondern an die Verkehrsrealität – „Wenn nicht mal mehr ein Radweg saniert werden kann, stimmt was nicht.“ stuttgarter-zeitung.de