Radweg

Radschnellweg Waiblingen Stuttgart in Fellbach Gefährliche Engstelle am Radweg Ecke Schorndorfer Bahnhofstraße in Fellbach zwischen Bahnhofstraße und Cannstatter Straße. Der extrem schmale Rad- und Gehweg vorm LöwenbräuLokal könnte durch Wegfall von zwei Stellplätzen vrebreitert werden

Radschnellweg Schorndorf-Stuttgart in Fellbach: ADFC fordert schnellen Ausbau

Für den perspektivisch stark wachsenden Radverkehr sei die direkt durch Fellbachs Mitte geführte Planungsvariante 1 der Radschnellverbindung Waiblingen-Stuttgart durchaus eine konsequente Lösung.

20:44 30-01-2022

Für den perspektivisch stark wachsenden Radverkehr sei die direkt durch Fellbachs Mitte geführte Planungsvariante 1 der Radschnellverbindung Waiblingen-Stuttgart durchaus eine konsequente Lösung. Denn: „Die Stuttgarter Straße als Hauptverkehrsader ist auch für Radpendler am naheliegendsten“, sagt Gudrun Zühlke, die Vorsitzende des ADFC Baden-Württemberg (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Baden-Württemberg). „Sie wird schon jetzt viel genutzt, sowohl zur Durchfahrt als auch, um Ziele in Fellbach selbst anzusteuern.“ Diese Ansicht teilt sie mit Vertretern des VCD (Verkehrsclub Deutschland) und interessierten Fahrradpendlern.

ADFC: Variante 1 stellt kürzeste Verbindung zwischen den Anschlüssen  Stuttgart und Waiblingen dar

Für sie alle ist klar: Die direkt geführte Trasse in Fellbach, inzwischen auch als Variante 1 bekannt, stellt die kürzeste Verbindung zwischen den Anschlusspunkten zu Stuttgart und Waiblingen dar. „Das ist bei einer Radverkehrsführung besonders wichtig, denn“, so Zühlke, „Radfahrer sind umwegeempfindlicher als Autofahrende.“

Die inzwischen zu der Variante 1 dazugekommenen Routenvarianten hätten zwar durchaus Potenzial für lokalen Radverkehr. Aber keine von ihnen könne eine echte Alternative zur kürzesten Verbindung über die Stuttgarter/Schorndorfer Straße bieten.

Radschnellverbindungs-Planung, die wohl noch Jahre in Anspruch nehmen werde

Unabhängig von der aufwendigen Radschnellverbindungs-Planung, die wohl noch Jahre in Anspruch nehmen werde, habe die Ost-West-Strecke über die Stuttgarter/Schorndorfer Straße schon jetzt eine zentrale Bedeutung im gesamten Radwegenetz. Die Strecke biete mehrere gute bis sehr gute Abschnitte und sollte daher kurzfristig, schnell und effizient an einigen Gefahrenstellen entschärft werden.

Als Beispiel wurde der Abschnitt zwischen Bahnhofstraße und Cannstatter Straße genannt. Der extrem schmale Rad- und Gehweg vor dem Löwenbräu-Lokal könnte, so die Rad-Lobbyisten, durch Wegfall von zwei Stellplätzen entsprechend den „Empfehlungen für Radverkehrsanlagen“ (ERA 2010) umgestaltet werden und in derselben Breite weitergeführt werden, wie sie westlich der Bahnhofstraße zu finden ist, ohne den Platz für Fußverkehr einzuengen.

ADFC: Kurzfristig, schnell und effizient an einigen Gefahrenstellen entschärfen

Die entgegengesetzte Fahrtrichtung, also von Ost nach West, sei schon früher so gefährlich gewesen, dass dagegen geklagt wurde. Die aktuelle und noch Monate dauernde Baustelle auf dem Stuttgarter Platz habe die Situation weiter verkompliziert. Daher müsse dieser Abschnitt dringend nachgebessert werden. „Durch das Beseitigen der schwerwiegendsten Probleme würden Radfahrende schon jetzt profitieren.

Die Frage, wo eine Radschnellverbindung verlaufen soll, könne so ohne Zeitdruck und aufgrund weiterer Entwicklung entschieden werden“, fasst Tadeusz Rzedkowski, der Sprecher des VCD Fellbach, die Überlegungen zusammen. Die Vertreter der Radverkehrsverbände der Region sehen in der Realisierung der Radschnellverbindung durch die Schorndorfer und Stuttgarter Straße langfristig auch Vorteile für die Stadtentwicklung und den Fellbacher Einzelhandel. Die Variante 1 sei eine konsequente Lösung für den perspektivisch stark wachsenden Radverkehr. Dieser sei auch keine Gefahr, sondern eine Chance für die Entwicklung der Innenstadt, ist Andreas Schwager, Sprecher des ADFC Rems-Murr, überzeugt. „Pendelnde Radfahrer kommen oft vorbei und werden durch ihre Kaufkraft für eine Belebung des Einzelhandels in Fellbach sorgen. Autofahrer, die nach Stuttgart pendeln, fahren durch den Kappelbergtunnel und sind somit für einen Fellbacher Händler nicht zu erreichen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass allerorts ein Radweg die Situation der Einzelhändler verbessert.“

RADSCHNELLVERBINDUNG SCHORNDORF - WAIBLINGEN - FELLBACH - STUTTGART

Die Radschnellverbindung Schorndorf-Fellbach soll von Schorndorf über Waiblingen und Fellbach bis zur Gemarkungsgrenze Stuttgart führen und dort an den Radschnellweg von Stuttgart kommend über Bad Cannstatt anschließen. Sieben Kommunen werden an den Radschnellweg von Schorndorf nach Stuttgart angeschlossen. Im Zuge einer Machbarkeitsstudie wurde die Verbindung zwischen Schorndorf und Fellbach auf das Potenzial für eine Radschnellverbindung hin untersucht. Im Mai 2019 wurde die Machbarkeitsstudie abgeschlossen. Im Rahmen der Studie wurden in acht Untersuchungsabschnitten insgesamt 30 mögliche Trassenführungen untersucht und bewertet, die als Grundlage für die planerische Ausarbeitung dienen. Der gutachterliche Vorschlag für die Vorzugstrasse hat eine Länge von 21,7 km. Die im Rahmen der Machbarkeitsstudie gewählte Vorzugstrasse muss nicht zwingend deckungsgleich mit der endgültigen Trasse sein. Diese kann erst im Rahmen einer späteren Planung verbindlich festgelegt werden. Die technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit der rund 22 km langen Verbindung wurde im Rahmen der Machbarkeitsstudie nachgewiesen. Gesamtkosten: ca. 32 Mio. Euro. Potenzial: rund 2800 Radfahrende pro Tag.

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Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

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