Das fordern Fahrradfahrer für mehr Sicherheit und besseres Durchkommen
Fahrradfahrer werden gefährdet, behindert und ausgebremst: Nach Meinung des passionierten
Radfahrers Wilhelm Pesch passiert das in Schorndorf noch immer viel zu oft
Von ZVW/Jutta Pöschko-Kopp
Fahrradfahrer werden gefährdet, behindert und ausgebremst: Nach Meinung des passionierten Radfahrers Wilhelm Pesch passiert das in Schorndorf noch immer viel zu oft. Radfahrer haben aus seiner Sicht in der Stadt kein einfaches Leben, „die Note vier für Radwege erreichen wir nicht“, sagt der Sprecher der Agenda-Mobilitätsgruppe. Sein Fazit: „Es krankt überall.“
Radwege, die plötzlich enden
Radwege, die plötzlich enden, kombinierte Rad- und Fußwege, auf denen der Ärger mit den Fußgängern programmiert ist, fehlende Schutzstreifen an Ausfallstraßen wie an der Göppinger Straße, an der Schlichtener Straße und an der Bauknecht-Straße: Die Mängelliste des Radfahrers ist lang. Dass die Konfrontation zwischen Radfahrern und Fußgängern tunlichst vermieden werden sollte, hatte jüngst im Verkehrsbeirat auch Seniorenforumsvorsitzender Dr. Heinz-Jürgen Kopmann verlangt. Gefährlich sei der Radverkehr aber auch auf Radwegen, auf denen die Radfahrer in beide Richtungen unterwegs sind.
Tödliche Unfälle auf Schorndorfer Straßen
Einen besonders großen Handlungsbedarf in Sachen Radwege meldete SPD-Rat Marcel Kühnert für die Burg- und Grabenstraße an, wo es bereits tödliche Unfälle gegeben habe. Mittelfristig wünsche er sich nicht nur Radschutzstreifen, sagte er im Verkehrsbeirat, sondern „Protected Bike Lanes“. Laut ADFC sind das mit Pollern oder auch Blumenkübeln geschützte Radfahrstreifen, die für mehr Sicherheit sorgen sollen. Die geschützten Radfahrstreifen sind nach Auffassung des ADFC idealerweise so breit wie eine Fahrspur für Autos und Busse und vor allem an vielbefahrenen Hauptverkehrsstraßen mit hohen Geschwindigkeiten und Ampelkreuzungen sinnvoll
Wer korrekt fahren will, muss Umwege in Kauf nehmen
Weit einfacher und billiger umzusetzen wäre eine andere ebenfalls dringend geforderte Maßnahme, nämlich die Öffnung der Einbahnstraßen für Radfahrer. „In Weiler müssen Radfahrer Umwege fahren, weil die Einbahnstraßen nicht für den gegenläufigen Radverkehr zugelassen sind“, monierte Regina Siller-Alsleben, Sprecherin der VCD-Ortsgruppe Schorndorf. Die Öffnung sei aber dringend geboten, wenn man den Radfahrer auf die Straße bekommen will. Offen für den Vorschlag zeigte sich im Verkehrsbeirat auch Roland Haider von der Verkehrswacht, weit weniger enthusiastisch war Heinz-Jürgen Kopmann. Der Seniorenforumschef warnte vor der Unfallgefahr. Dass die Einbahnstraßen-Öffnung dringend erforderlich und problemlos machbar ist, meint indes auch Wilhelm Pesch. Er verweist auf die Nachbarstadt Göppingen, wo dies bereits überall umgesetzt sei. „Da gab es einen Runden Tisch mit allen Beteiligten: Es funktioniert.“