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Mehr Rad! Wie sich Verkehrsminister Winfried Hermann die mobile Zukunft ausmalt

30.06.2023 Für die Mobilität der Zukunft müssen Bus, Bahn, Auto und Fahrrad besser miteinander vernetzt werden. Das war einer der Kernsätze von Landesverkehrsminister Winfried Hermann.

Für die Mobilität der Zukunft müssen Bus, Bahn, Auto und Fahrrad besser miteinander vernetzt werden. Das war einer der Kernsätze von Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Die Grünen) beim Bürgerdialog im Waiblinger Bürgerzentrum. Das Rad werde künftig eine wichtigere Rolle spielen.

„Moderne Mobilität ist vernetzte Mobilität“, sagte Hermann vor rund hundert Interessierten. Eingeladen hatte die Landtagsabgeordnete Swantje Sperling. Die smarte Nutzung vorhandener Straßen habe Vorrang vor dem Bau neuer. Und der öffentliche Nahverkehr spiele in den Verkehrskonzepten der Zukunft ganz vorne mit.

Im Remstal fehlt es noch an der Infrastruktur für mehr Radverkehr

Bei der Mobilität der Zukunft werde das Fahrrad eine große Rolle spielen, darin waren sich die Fachleute auf dem Podium einig. Allerdings hapere es bislang auch im Remstal noch an der nötigen Infrastruktur für mehr und sicheren Radverkehr, wie Karen Schäfer, die Leiterin der Stabsstelle Radwege des Rems-Murr-Kreises, betonte.

Vor allem die Aufteilung des vorhandenen Straßenraums führe immer wieder zu Konflikten. „Die Straße hat nur eine bestimmte Breite. Wenn eine Gruppe mehr davon bekommt, wird das anderen weggenommen. Hier braucht es kreative Lösungen, damit beschäftigen wir uns jeden Tag, um Angebote zu schaffen für Radfahrer, aber auch für Autofahrer.“

„Entscheidungen brauchen Zeit“, sagte Schäfer – aber manchmal gehe es auch schneller, wenn der Druck groß genug sei. Das zeige die noch bis Ende Juli andauernde Streckensperrung der Bahn zwischen Waiblingen und Stuttgart. Innerhalb weniger Tage hätten die Städte Waiblingen und Fellbach Pop-up-Radwege durch die Stadt ausgewiesen und damit den Radpendlern aus dem Remstal den Weg nach Stuttgart erleichtert.

Pop-up-Radwege: Warum muss erst eine Bahn-Sperrung kommen, damit was passiert?

Minister Hermann lobte die Stadt Fellbach für ihre schnelle Reaktion und sprach von einer „Stunde des Rads“. Zustimmung erhielt er von Andreas Schwager, dem politischen Sprecher des ADFC Rems-Murr. Er nannte die Lösung vorbildlich, fragte aber gleichzeitig kritisch: „Warum muss erst eine Krise kommen, bevor man so etwas macht?“

Das Thema Verkehrssicherheit bewegte die anwesenden Bürger. Klagen über Radrowdys waren ebenso zu hören wie über Autofahrer, die den Sicherheitsabstand von 1,5 Metern innerorts und zwei Metern außerorts zu Radlern beim Überholen ignorieren.

Matthias Lieb, Vorsitzender des ökologischen Verkehrsclubs VCD Baden-Württemberg, forderte eine „Infrastruktur für sicheres Radfahren, auch wenn diese Forderung vor allem in Städten zu Konflikten führt. Da müssen wir jetzt durch.“

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Hier finden sie einen weiteren Artikel zur Podiumsdiskussion in den Stuttgarter Nachrichten.

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https://rems-murr.adfc.de/artikel/mehr-rad-wie-sich-verkehrsminister-winfried-hermann-die-mobile-zukunft-ausmalt

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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