"Parking Day": Kleiner, grüner Parkplatz-Protest in Winnenden

16.09.2022

Wer am Freitagvormittag in der Paulinenstraße unterwegs war, dürfte sich über ein ungewöhnliches Parkplatz-Rendevouz gewundert haben.

Von ZVW/Sebastian Striebich

Wer am Freitagvormittag in der Paulinenstraße unterwegs war, dürfte sich über ein ungewöhnliches Parkplatz-Rendevouz gewundert haben. Auf zwei Parkflächen vor dem Modegeschäft „Skurril“ saßen auf Klappstühlen um ein Tischchen herum die beiden Vorsitzenden des Grünen-Ortsverbands Jasmin Gehrke und Daniel Baier, schlürften Kaffee und aßen Kuchen.

Zwei Stunden Maximal-Parkdauer: Der Parking Day in Winnenden fällt klein aus

Auf Nachfrage bestätigen die beiden: Sie und eine weitere Unterstützerin machen mit beim „Parking Day“, einer Protestaktion, bei der international –auch in Stuttgart– Parkplätze vorübergehend umgenutzt werden. Die Initiatoren wünschen sich: weniger Autos, mehr Begegnungsflächen. Oder, wie es auf einem Schild der Winnender Parkplatz-Besetzer heißt: „Parks und Plätze statt Parkplätze“.

Angemeldet haben die Grünen-Kommunalpolitiker ihren kleinen Protest nicht bei der Stadt Winnenden. Aber, argumentieren sie mit Verweis auf ihre Fahrräder, sie hielten sich dafür auch an die Maximal-Parkdauer von zwei Stunden.
„Wir finden einfach, es könnte noch viele andere schöne Sachen anstelle von Parkplätzen geben: Bäume, Wiesen oder Fahrradstellplätze ...“, zählt Jasmin Gehrke auf. „Es gibt einfach immer noch viel zu viele Innenstädte, in denen das Auto an erster Stelle steht und der Fahrrad- und der Fußgängerverkehr zu kurz kommen.“ In Winnenden, wo der ÖPNV gut ausgebaut sei, brauche man nicht zwingend ein Auto, findet die Frau aus Berglen.In ihrem Heimatort sei es trotz Fortschritten noch etwas schwieriger, darauf zu verzichten.

Daniel Baier: "Wie könnte die Stadt aussehen, wenn ..."

Die Frage aufzuwerfen „Wie könnte eine Stadt aussehen, wenn wir nicht so viele innerstädtische Parkplätze hätten?“, darum gehe es bei der Aktion, sagtder überzeugte Radfahrer Daniel Baier. Es würden zwar Anreize gesetzt für Autofahrer, in die Stadt zu kommen, nicht aber für Fußgänger und Radfahrer.
Dass längst nicht alle der Meinung sind, es sollte weniger Parkplätze geben in Winnenden, hat sich allerdings gezeigt, als darüber diskutiert wurde, ob Parkflächen in der Innenstadt Radwegen weichen sollen. Der Protest der Winnender Unternehmer in diesem Frühjahr war deutlich. Viele würden lieber weitere Parkplätze schaffen, als deren Zahl zu reduzieren.
Dabei seien Radfahrer doch die besseren Einkäufer in Innenstädten, sagt Jasmin Gehrke, das hätten Studien des ADFC ergeben.

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https://rems-murr.adfc.de/artikel/parking-day-kleiner-gruener-parkplatz-protest-in-winnenden

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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