Berufsradler mit Helm in der Innenstadt

Berufsradler mit Helm in der Innenstadt © ADFC / April Agentur

Radschnellverbindung in Fellbach - Stellungnahme der Radverkehrsverbände

Variante 1 konsequente Lösung für den perspektivisch stark

wachsenden Radverkehr

„Die Stuttgarter Straße als Hauptverkehrsader ist auch für Radpendler:innen am naheliegendsten“, sagt Gudrun Zühlke, die Vorsitzende des ADFC Baden-Württemberg (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Baden-Württemberg). „Sie wird schon jetzt viel genutzt, sowohl zur Durchfahrt als auch, um Ziele in Fellbach selbst anzusteuern.“ Diese Ansicht teilt sie mit Vertreter:innen des VCD (Verkehrsclub Deutschland) und interessierten Fahrradpendler:innen. Für sie alle ist klar: Die genannte Trasse, in Fellbach inzwischen auch als Variante 1 bekannt, stellt die kürzeste Verbindung zwischen den Anschlusspunkten zu Stuttgart und Waiblingen dar. „Das ist bei Radverkehrsführungen besonders wichtig, denn“, so Zühlke, „Radfahrende sind umwegeempfindlicher als Autofahrende.“

Die inzwischen zu der Variante 1 dazugekommenen Routenvarianten haben durchaus Potenzial für lokalen Radverkehr. Aber keine von ihnen kann eine echte Alternative zur kürzesten Verbindung über die Stuttgarter/Schorndorfer Straße bieten.

Unabhängig von der aufwändigen Radschnellverbindungs-Planung, die noch Jahre in Anspruch nehmen wird, hat die Ost-West-Strecke über die Stuttgarter/Schorndorfer Straße schon jetzt eine zentrale Bedeutung im gesamten Radwegenetz. Die Strecke bietet mehrere gute bis sehr gute Abschnitte und sollte daher kurzfristig, schnell und effizient an einigen Gefahrenstellen entschärft werden.

Als Beispiel sei der Abschnitt zwischen Bahnhofstraße und Cannstatter Straße genannt. Der extrem schmale Rad- und Gehweg vorm LöwenbräuLokal könnte durch Wegfall von zwei Stellplätzen entsprechend den „Empfehlungen für Radverkehrsanlagen“ (ERA 2010) gestaltet werden und in derselben Breite weitergeführt werden, wie sie westlich der Bahnhofstraße zu finden ist, ohne den Platz für Fußverkehr einzuengen. Die entgegengesetzte Fahrtrichtung, also von Ost nach West, war schon früher so gefährlich, dass dagegen geklagt wurde. Die aktuelle und noch Monate dauernde Baustelle auf dem Stuttgarter Platz hat die Situation noch weiter verkompliziert. Daher muss dieser Abschnitt dringend nachgebessert werden. „Durch das Beseitigen der schwerwiegendsten Probleme würden Radfahrende schon jetzt profitieren. Die Frage, wo eine Radschnellverbindung verlaufen soll, kann so ohne Zeitdruck und aufgrund weiterer Entwicklung entschieden werden“, fasst Tadeusz Rzedkowski, der Sprecher des VCD Fellbach, die Überlegungen zusammen.

Die Vertreter:innen der Radverkehrsverbände der Region sehen in der Realisierung der Radschnellverbindung durch die Schorndorfer und Stuttgarter Straße langfristig auch Vorteile für die Stadtentwicklung und den Fellbacher Einzelhandel. Die Variante 1 sei eine konsequente Lösung für den perspektivisch stark wachsenden Radverkehr, dieser sei keine Gefahr, sondern eine Chance für die Entwicklung der Innenstadt, ist Andreas Schwager, Sprecher des ADFC Rems-Murr, überzeugt. „Pendelnde Radfahrer kommen oft vorbei und werden durch ihre Kaufkraft für eine Belebung des Einzelhandels in Fellbach sorgen. Autofahrer, die nach Stuttgart pendeln, fahren durch den Kappelbergtunnel und sind somit für einen Fellbacher Händler nicht zu erreichen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass allerorts ein Radweg die Situation der Einzelhändler verbessert.“

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https://rems-murr.adfc.de/artikel/radschnellverbindung-in-fellbach-stellungnahme-der-radverkehrsverbaende-1

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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