Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Rems-Murr

Fahrradfahren in Waiblingen: Was ist aus den "Sofortmaßnahmen" geworden?

Um den Radverkehr in Waiblingen voranzubringen, hatte die Stadtverwaltung im September 2022 „Sofortmaßnahmen“ angekündigt. Sie sind inzwischen umgesetzt worden, teilt die Stadt auf Anfrage mit.

20.02.2023

Um den Radverkehr in Waiblingen voranzubringen, hatte die Stadtverwaltung im September 2022 „Sofortmaßnahmen“ angekündigt. Sie sind inzwischen umgesetzt worden, teilt die Stadt auf Anfrage mit. An anderer Stelle müssen Fahrradfahrer hingegen weiterhin auf Verbesserungen warten. Und: Beim wegen Baumbruchgefahr gesperrten Remstalradweg arbeitet man im Rathaus nach eigenen Angaben „mit Hochdruck“ an einer Lösung, gemeinsam mit der Stadt Remseck.

Bügel sollen vor Stürzen an Stufe schützen

Zwei „Sofortmaßnahmen“ hatte Baubürgermeister Dieter Schienmann unserer Redaktion Ende September genannt: eine Stufe bzw. Winkelstein im Bodenbelag vor der Alten Karolingerschule („Karo“) sowie den Bordstein in der Langen Straße. Fahrradaktivisten hatten auf die Sturzgefahr hingewiesen. Inzwischen sind laut der Verwaltung beide Stellen entschärft worden: Zwischen dem Familienzentrum Karo und dem Postplatz-Forum hat sie zwei „Anlehnbügel“ angebracht. Dadurch soll die dortige Bodenkante besser sichtbar sein. Außerdem können Fahrräder hier natürlich abgestellt werden.

Den laut ADFC/Pro Velo „vor allem bei Nässe extrem gefährlichen“ Bordstein in der Langen Straße, an der Abzweigung in die Mittlere Sackgasse, hat die Stadt „auf einer Länge von etwa zweieinhalb Metern angefasst und die Gefahrenstelle beseitigt“.

Weiter Geduld brauchen Radfahrer hingegen bei einer schon 2021 beschlossenen Maßnahme: Die Treppenanlage in der Heinrich-Küderli-Straße soll auf Höhe der Staufer-Schule zurückgebaut werden. Radfahrer sollen hier künftig nicht mehr absteigen müssen. Wie ist der Stand? Dazu die Stadt: „Die Planung befindet sich noch in der internen Abstimmung.“

„Grünpfeil“ am Postplatz?

Prüfen, so Baubürgermeister Schienmann Ende September, wollte die Stadt auch, ob an der Kreuzung Alter Postplatz/Mayenner Straße der „rote Teppich“ vor der Ampel verbreitert werden kann. Radfahrende aus Richtung Mayenner Straße, die sich hier bei roter Ampel zum Geradeausfahren oder Abbiegen einsortieren, haben nach Ansicht von ADFC/Pro Velo zu wenig Platz. Außerdem wünschen sie sich einen „grünen Pfeil“, der das Rechtsabbiegen auch bei rotem Signal erlauben würde.

Die Stadt verweist nun auf die Radnetzkonzeption, die „aktuell“ aufgestellt werde. „Dieses Radnetz wird dem Gremium vor der Sommerpause vorgestellt. Die daraus abzuleitenden Maßnahmen für den Knotenpunkt Alter Postplatz werden dann in ihrer Gesamtheit geprüft und umgesetzt.“

Dieses Konzept sollte eigentlich ein eigens eingestellter Radverkehrskoordinator erarbeiten. Jedoch findet Waiblingen keine entsprechende Fachkraft, die Stelle ist seit über einem Jahr ausgeschrieben. Das Bewerbungsverfahren läuft immer noch, so die Verwaltung. Informationen dazu könne man nicht geben.

Gesperrter Remstalradweg Richtung Remseck: „Mit Hochdruck dran“

Im Sommer 2022 hatte die Verwaltung auch ohne Koordinator Bürger zu ihren Erfahrungen mit verschiedenen Radverbindungen in der Kernstadt befragt. Als „Schwerpunkte“ hatten sich dabei unter anderem Alter Postplatz, Stuttgarter Straße, Fronackerstraße, Schorndorfer Straße und auch der Remstalradweg herauskristallisiert. Letzterer ist auch für den überörtlichen Radverkehr etwa nach Remseck wichtig.

Weil dort aber Eschen so geschädigt sind, dass Äste herabzufallen und ganze Bäume zu brechen drohen, ist der Remstalradweg seit Ende Januar zwischen Neustadt und Hegnach sowie Hohenacker und Neckarrems vollständig gesperrt. Umleitungen sind laut der Verwaltung ausgeschildert und führen über Hegnach.

Ein Datum, wann der Weg wieder befahrbar sein könnte, nennt das Rathaus auf Anfrage nicht. „Die Stadt Waiblingen ist hier mit Hochdruck, gemeinsam mit der Stadt Remseck dran, beim Regierungspräsidium eine Lösung zu erarbeiten.“ Hinweisschilder auf die Umfahrungsmöglichkeiten „wurden und werden noch angebracht“.

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