Radfahrerin im dichten Verkehr.

Radfahrerin im dichten Verkehr. © ADFC/ April Agentur

Was Radfahrende im Rems-Murr-Kreis am dringendsten brauchen: Sichere Wege

Attraktiv, sicher, lückenlos: Das Radwegenetz im Rems-Murr-Kreis ist weit davon entfernt, diese Ansprüche zu erfüllen. Ziel ist aber, dass sich die Infrastruktur für Radfahrer/-innen in diese Richtung entwickelt

Attraktiv, sicher, lückenlos: Das Radwegenetz im Rems-Murr-Kreis ist weit davon entfernt, diese Ansprüche zu erfüllen. Ziel ist aber, dass sich die Infrastruktur für Radfahrer/-innen in diese Richtung entwickelt. Was nötig ist, damit das gelingt, erläutert Andreas Schwager, verkehrspolitischer Sprecher des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) Rems-Murr:

Sind Radzählstellen, wie sie der Rems-Murr-Kreis jetzt erneut installiert hat, sinnvoll?

Ja. Nur wenn man die Verkehrsströme kennt und auch deren Wachstum beobachtet, lässt sich die neu zu bauende Infrastruktur passend dimensionieren. In den Entscheider-Gremien helfen diese Zahlen ebenfalls, um für den Radverkehr positive Maßnahmen durchzusetzen. Es gibt zwar eine Reihe von Online-Tools, welche den Radverkehr ebenfalls ermitteln, aber alle Tools haben ihre Schwächen. Werden stichprobenartig an wenigen Stellen die Radfahrer richtig gezählt, so lassen sich die Online-Tools kalibrieren und man bekommt eine gute flächendeckende Aussage.

REMS-MURR-KREIS

Rems-Murr-Kreis zählt Radfahrer: Wozu soll das gut sein?

Welches sind die wichtigsten Forderungen des ADFC Rems-Murr mit Blick auf bessere Bedingungen für Radfahrende?

Da gibt es eine Reihe an schnell umzusetzenden Maßnahmen, um vor allem für Sicherheit zu sorgen, zum Beispiel: 

  • Den in der Straßenverkehrsordnung vorgeschriebenen Überholabstand von 1,5 Metern innerorts und zwei Metern außerorts überwachen.
  • An einzelnen Orten, wo Kfz-Lenker permanent zu knapp überholen, sollten Überholverbote von einspurigen Verkehrsmitteln angeordnet werden.
  • An Unfallschwerpunkten und an Stellen, an welchen Radfahrern regelmäßig die Vorfahrt genommen wird, muss die Infrastruktur für den Radverkehr besser ausgebaut werden. Beispiele dafür sind: Fahrrad-Piktogramme auf der Straße dort anbringen, wo viel Radverkehr herrscht oder man diesen gerne haben möchte. Schilder aufstellen, die auf Radverkehr hinweisen.
  • Gesonderte Fahrradstraßen einrichten.

Wie steht's mit neuen Radwegen?

Langfristig müssen neue Radwege gebaut werden. Zu nennen sind die drei Radschnellwege Schorndorf-Fellbach, Waiblingen-Ludwigsburg und Backnang-Waiblingen. Ferner sind viele kleine Lückenschlüsse nötig, um vielerorts die Unterbrechungen im Radwegenetz wegzubekommen. Auch touristische Radwege sollten gebaut werden. So fehlt zum Beispiel zwischen Winnenden und Althütte ein 850 Meter langes Radwegestück, mit dem man dann Kfz-frei von Winnenden zum Ebnisee und dann weiter den Wieslauftalradweg hinunter nach Schorndorf radeln könnte.

DEUTSCHLAND

FDP-Vize: Eigene Wege für Radverkehr - Trennung von Autos

„Im Rems-Murr Kreis gibt es heute fast keine Fahrrad-Infrastruktur, welche für den Radverkehr geplant und gebaut wurde“, schreibt Andreas Schwager: „Alle existierende Wege wurden ursprünglich für den Fußgänger oder das Automobil erschaffen, um dann dem Radfahrer zu erlauben, diese auch zu nutzen. Bei dieser Infrastruktur sind Uneinigkeiten mit den anderen Verkehrsteilnehmern vorprogrammiert. Man darf nicht erwarten, dass man auf dieser Infrastruktur einen nennenswerten Radverkehrsanteil erzielen kann. Zuerst muss eine zum Radfahren sichere Infrastruktur geschaffen werden, dann wird der Anteil der Radfahrer sich schnell deutlich erhöhen.“

Verwandte Themen

Eintrittsbändchen ADFC Veranstaltung

ADFC Mitgliederversammlung 2023

Anbei finden sie den Bericht der ADFC-Mitgliederversammlung des

Kreisverbandes Rems-Murr und Waiblingen.

Neuer Radweg bei Nellmersbach: Was es mit dem geisterhaften Mahnmal auf sich hat

04.07.2023 Der langersehnte neue Radweg entlang der Kreisstraße K1846 zwischen Nellmersbach und Erbstetten ist…

Jan Kamensky

Jan Kamensky's Utopie von Waiblingen

So könnte Waiblingen aussehen wenn wir Jan Kameskys Utopie folgen würden.

Winnenden will für bessere Radwege Parkplätze opfern, diese aber ersetzen

Die Landtagsabgeordneten Swantje Sperling (Grüne) und Siegfried Lorek (CDU) melden: Ins Förderprogramm für bessere Fuß-…

Radfahrer-Demo am 15. Mai in Winnenden für die Sicherheit der Kinder

Ein neues internationales Aktionsbündnis für die Sicherheit von Kindern auf dem Fahrrad

trommelt fürs Wochenende…

Berglen

Der Kreisverband Rems-Murr stellt sich vor

Der ADFC Rems Murr engagiert sich auf vielfältige Weise in den Städten Waiblingen, Backnang, Schorndorf, Fellbach und…

Demo in Winnenden für mehr Sicherheit auf dem Fahrrad

Am Sonntagmittag, 15. Mai, haben sich rund 50 Kinder und Erwachsene mit ihren Fahrrädern

am Stadtgarten versammelt.

ADFC kauft Lastenrad mit Zuschüssen der Stadt Winnenden und der Energieagentur

Die 90 aktiven Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) Kreisverband Rems-Murr können künftig das…

Flyer zum Fahrradjahr 2024

Auch dieses Jahr gibt es wieder einen Flyer zum Fahrradjahr 2024

https://rems-murr.adfc.de/artikel/was-radfahrende-im-rems-murr-kreis-am-dringendsten-brauchen-sichere-wege-1

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

    weiterlesen

  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

    weiterlesen

  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

    weiterlesen

  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

    weiterlesen

  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

    weiterlesen

  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

    weiterlesen

Bleiben Sie in Kontakt